Einen ungewöhnlich ruhigen Jahreswechsel erlebten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren, der Polizei und des Rettungsdienstes in diesem Jahr. Nur zwei Brände wurden in der Ratzeburger Kreisleitstelle in den ersten Stunden des neuen und den letzten Stunden des alten Jahres registriert. Im Vorjahr waren es über Silvester noch 15, darunter zwei Großbrände. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzenbek wurden gegen 3 Uhr alarmiert: Wieder einmal hatten Unbekannten einen Container der Altkleidersammlung auf dem Parkplatz am Penny-Markt an der Möllner Straße angezündet. Vermutlich hatten sie einen Böller in die Box geworfen. Die Besatzung des Hilfeleistungs-Löschfahrzeuges hatte die Flammen innerhalb weniger Minuten gelöscht. Ebenso problemlos verlief der Einsatz der Geesthachter Feuerwehrleute, die gegen 0.45 Uhr an der Beethovenstraße einen brennenden Altpapiercontainer löschen mussten. Auch diesen Behälter hatten Unbekannte offenbar mutwillig in Brand gesetzt. Einige Einsatzkräfte hatten die Nacht mit gemütlichen Feiern in den Gerätehäusern verbracht, um bei kleineren Einsätzen ohne großen Alarm ausrücken zu können.
"Es war außergewöhnlich ruhig", meldete die Einsatzleitstelle der Polizei in Ratzeburg. Die Beamten registrierten trotz einiger Feiern keine größeren Zwischenfälle. Zum letzten Mal wurden die Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst im Lauenburgischen von Ratzeburg aus koordiniert. 50 Einsätze wurden in den ersten elf Stunden des neuen Jahres verzeichnet. "Dieser Landkreis scheint wie ausgestorben", sagte ein Disponent angesichts der geringen Einsatzzahlen. Meistens ging es dabei um Menschen, die zu sehr dem Alkohol oder sogar Drogen zugesprochen hatten. Einige Menschen verletzten sich aber auch durch Böller. Ein Kind etwa bekam einen Knallkörper ans Auge und musste in eine Lübecker Spezialklinik gebracht werden. Den Jahreswechsel 2006/2007 werden die Disponenten der künftigen Integrierten Rettungs-Leitstelle Süd (IRLS-Süd, Sitz: Bad Oldesloe) erstmals für die Landkreise Herzogtum Lauenburg und Stormarn gemeinsam bewältigen müssen. So ruhig wie in diesem Jahr dürfte es dann wegen des größeren Einsatzgebietes nicht mehr werden.